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Volkskrankheit Diabetes

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Diabetes: Leben mit Diabetes

Diabetes mellitus ist ein durch Insulinmangel oder durch verminderte Insulinempfindlichkeit bedingte, chronische Störung des Zuckerstoffwechsels. Es findet eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels bei erniedrigter Verfügbarkeit von Blutzucker innerhalb der Zellen statt. Deshalb wird Diabetes auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet.

Erfahren Sie im Bereich des Basiswissens unter anderem, was Diabetes ist, an welchen Symptomen Sie die Erkrankung erkennen und welche unterschiedlichen Krankheitsformen es gibt. Im Bereich Leistungen klären wir auf, welche Kosten von SIGNAL IDUNA übernommen werden und wie SIGNAL IDUNA Sie dabei unterstützt, gut mit dieser Krankheit zu leben. Entdecken Sie im Bereich Rund um Diabetes und im Downloadbereich hilfreiche Informationen zu einem besseren Lebenstil, Tipps zum Reisen und welche Lebensmittel Zucker enthalten.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

Bei Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bezeichnet, handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der insbesondere der Zuckerstoffwechsel gestört ist. Betroffene Personen haben dadurch permanent einen zu hohen Blutzuckerspiegel (chronische Hyperglykämie), was sich dauerhaft schädlich auf unterschiedliche Organe auswirkt.

Von einem erhöhten oder hohen Blutzuckerspiegel sprechen Ärzte, wenn der Nüchtern-Blutzuckerspiegel zwischen 100 bis 125 Milligramm Glukose pro Deziliter Blutserum (mg/dl) liegt. Für Diabetes mellitus sprechen Werte ab 126 mg/dl oder höher. Zum Vergleich: Bei gesunden Personen liegt dieser Wert bei etwa 80 mg/dl. Diabetes gilt als Volkskrankheit, da weltweit Millionen Menschen betroffen sind.

Es lassen sich verschiedene Diabetes-Typen klassifizieren. Diese werden nach der Ursache und dem Zeitpunkt des Auftretens unterschieden.

Diabetes mellitus Typ 1
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Diese sogenannten Beta-Zellen produzieren normalerweise das für den Zuckerstoffwechsel wichtige Insulin. Durch den entstehenden Mangel an Insulin kommt es letztlich zu der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Die Behandlungsmaßnahmen bestehen aus einem Therapiekonzept mit den Komponenten Insulintherapie, Ernährungskenntnisse, Schulung, Glukoseselbstkontrolle und psychosoziale Betreuung. Die Indikation für eine Insulintherapie ist bei Typ-1-Diabetes immer und lebenslang gegeben.

Diabetes mellitus Typ 2
Auch der Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels. Hierbei ist meistens eher ein ungesunder Lebensstil, vorwiegend eine Kombination aus Überernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel, der Auslöser. Bei dieser Diabetes-Form nehmen die Körperzellen den Zucker unzureichend auf, weshalb dieser im Blut verbleibt und der Blutzucker stetig erhöht ist. Vom Diabetes Typ 2 sind die meisten Diabetiker und Menschen im mittleren bis höheren Lebensalter betroffen, weshalb Ärzte die Erkrankung früher auch als "Altersdiabetes" bezeichneten. Inzwischen haben aber auch immer mehr jüngere Menschen Typ-2-Diabetes.

Diabetes mellitus Typ 3
Als Typ-3-Diabetes werden verschiedene Formen des Diabetes mellitus zusammengefasst, die nicht dem Typ 1 oder Typ 2 zuzurechnen sind. Die meisten Typ-3-Unterformen werden heutzutage eher als eigene Unterart betrachtet und als andere Diabetesformen bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Diabetes mellitus durch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, hormonelle Erkrankungen wie Morbus Cushing oder Arzneimittel. Zu den anderen Diabetesformen zählt auch der MODY Diabetes, dem ein genetischer Defekt zugrunde liegt. Auch kann eine Infektion einen Diabetes mellitus auslösen.

Gestationsdiabetes
Bildet sich ein Diabetes mellitus im Verlauf einer Schwangerschaft aus, bezeichnen Mediziner diese Form der Zuckerkrankheit als Gestationsdiabetes (oder Diabetes Typ 4). In den meisten Fällen verschwindet dieser nach der Geburt des Kindes. Bei manchen Frauen bleibt dieser auch nach der Geburt bestehen und wird entsprechend behandelt. Etwa vier bis fünf Prozent der Schwangeren bilden einen Gestationsdiabetes aus. Folgende Risikofaktoren können für die Entstehung benannt werden: PCO-Syndrom, Übergewicht, familiäre Vorbelastung, ungesunde Ernährung, höheres Alter oder Schwangerschaftsdiabetes in vorheriger Schwangerschaft.

Diabetes bei Kindern
Die meisten an Zucker erkrankten Kinder haben einen Typ-1-Diabetes. Mittlerweile erkranken aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche an Typ-2-Diabetes. Eine ungesunde Lebensweise hat dazu geführt, dass immer mehr Kinder und Jugendliche die Hauptrisikofaktoren der Erkrankung aufweisen: Das sind Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.

Allen Formen von Diabetes mellitus liegt eine gestörte Blutzuckerregulation zugrunde.

Nach einer Mahlzeit nimmt der Körper die Nahrungsbestandteile, wie z. B. Zucker (Glukose), über den Dünndarm in das Blut auf, was den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das regt bestimmte Zellen (Beta-Zellen) der Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung von Insulin an. Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass die Glukose aus dem Blut in die Körperzellen gelangt, wo sie als Energielieferant für den Stoffwechsel dient. Insulin senkt also den Zuckerspiegel im Blut.

Bei einer Diabeteserkrankung ist diese Blutzuckerregulation an (mindestens) einer wichtigen Stelle gestört. Je nachdem, wo die Störung vorliegt, unterscheiden Mediziner die verschiedenen Diabetes-Typen:

Diabetes mellitus Typ 1
Bei den Typ-1-Patienten zerstören körpereigene Antikörper die insulin-produzierenden Beta-Zellen. Diabetes Typ 1 ist also eine Autoimmunerkrankung. Warum sie auftritt, ist noch nicht genau bekannt. Experten gehen von einer genetischen Veranlagung und verschiedenen Risikofaktoren, wie Infektionen, aus, welche die Entstehung dieser Zuckerkrankheit begünstigen. Durch die Zerstörung der Beta-Zellen entsteht ein absoluter Insulinmangel. Menschen mit Typ-1-Diabetes spritzen sich zum Ausgleich zeitlebens Insulin.

Diabetes mellitus Typ 2
Beim Typ-2-Diabetes liegt der Ausgangspunkt der gestörten Blutzuckerregulation in den Körperzellen (Beta-Zellen): Die Bauchspeicheldrüse produziert anfangs meist noch genug Insulin. Allerdings werden die Körperzellen zunehmend unempfindlich dagegen. Diese Insulinresistenz löst einen relativen Insulinmangel aus: Es wäre genug Insulin vorhanden, aber es entfaltet seine Wirkung nur unzureichend. Als Reaktion darauf veranlasst der Körper die Beta-Zellen immer mehr Insulin herzustellen. Diese Überproduktion hält die Bauchspeicheldrüse nicht ewig durch: Mit der Zeit erschöpfen die Beta-Zellen, sodass die Insulinproduktion zurückgeht. Dann stellt sich ein absoluter Insulinmangel ein. Bei manchen Typ-2-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse aber auch direkt zu wenig Insulin.

Die krankhaft erhöhten Blutzuckerwerte lösen bei Diabetes mellitus vielfältige Symptome aus.

So treten akute Symptome bei Diabetes vor allem dann auf, wenn der Stoffwechsel entgleist und der Blutzuckerspiegel extrem hoch ist. Dies führt zu starken Veränderungen im Wasser- und Mineralhaushalt. Gleichzeitig entsteht ein schwerer Energiemangel in den Körperzellen und im Zentralnervensystem. Die häufigsten Diabetes-Symptome, die auftreten, sind:

Vermehrter Harndrang
Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten scheiden die Nieren mit dem Urin vermehrt Zucker (Glukose) aus (Glukosurie). Da Zucker physikalisch Wasser bindet, scheiden Betroffene zugleich große Harnmengen aus (Polyurie) – sie müssen sehr oft zur Toilette. Der abgegebene Urin ist meist klar und nur wenig gelb gefärbt. Eine Polyurie ist ein typisches Anzeichen für Diabetes mellitus, kann aber durchaus auch andere Ursachen, wie z. B. verschiedene Nierenerkrankungen oder eine Schwangerschaft, haben.

Starker Durst
Der starke Harndrang löst bei Menschen mit Diabetes ein quälendes Durstgefühl (Polydipsie) aus: Der Körper will über vermehrtes Trinken den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Das gelingt aber oft nicht ausreichend. Auch wenn die Betroffenen viel trinken, lässt sich der Durst nicht wirklich stillen.

Sehstörungen
Bei nicht oder nicht ausreichend behandeltem Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel nicht nur stark erhöht, sondern schwankt auch stark. Diese Schwankungen führen bei manchen Betroffenen zu einer aufgequollenen Linse. Dadurch verändert sich ihre optische Brechkraft und auch die Sehschärfe – die Betroffenen bekommen Sehstörungen. Diese halten meist über einige Stunden an, klingen dann aber wieder ab.

Juckreiz und trockene Haut
Manchmal löst Diabetes Juckreiz (Pruritus) aus und sorgt bei vielen Betroffenen für eine sehr trockene Haut. Ein Grund dafür ist der hohe Flüssigkeitsverlust infolge der gesteigerten Harnausscheidung. Experten vermuten, dass es weitere Mechanismen gibt, die möglicherweise für einen vermehrten Juckreiz bei Diabetikern verantwortlich sind, wie z. B. Stresshormone oder die Veränderung der Blutgefäßwände.

Geschwächtes Immunsystem
Der erhöhte Blutzucker schwächt die Abwehrkraft gegen Infektionen. Die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Deshalb leiden Diabetiker häufiger und länger als Nicht-Zuckerkranke zum Beispiel an Bronchitis, Lungenentzündung, Hautentzündungen oder verschiedenen Pilzerkrankungen.

Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
Leistungsschwäche ist ebenfalls ein häufiges Diabetes-Anzeichen. Bei Zuckerkranken ist zwar viel energiereiche Glukose im Blut vorhanden, diese gelangt aber nicht in die Zellen und steht ihnen somit nicht zur Energiegewinnung zur Verfügung. Der Großteil der Glukose, die der Körper am Tag braucht, ist für das Gehirn bestimmt. Ein Glukosemangel beeinträchtigt deshalb die Gehirnfunktion. Er löst beispielsweise Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit, schweren Bewusstseinsstörungen oder ein Koma aus.

Wie lässt sich Diabetes mellitus erkennen?
Der richtige Ansprechpartner bei einem Verdacht auf einen Diabetes ist der Hausarzt oder ein Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie. Einige allgemeine Symptome, wie Müdigkeit oder Sehstörungen, bringen die Betroffenen oft gar nicht mit dem Zuckerstoffwechsel in direkten Zusammenhang. Viele Menschen fragen sich deshalb: "Wie erkenne ich Diabetes? Bei welchen Anzeichen sollte ich an eine mögliche Zuckerkrankheit denken?" Wenn Sie eine oder mehrere der folgenden Fragen mit "Ja" beantworten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber:

  1. Verspüren Sie in letzter Zeit ohne ungewohnte körperliche Belastung oft ein quälendes Durstgefühl und trinken deutlich mehr als sonst?
  2. Müssen Sie häufig, auch nachts, und in großen Mengen Wasser lassen?
  3. Fühlen Sie sich oft körperlich schwach und müde?
  4. Ist in Ihrer Familie eine Zuckerkrankheit bekannt? Besteht eine familiäre Disposition?
  5. Bestehen Sehstörungen?
  6. Haben Sie regelmäßige Heißhungerattacken?
  7. Haben Sie häufige Infekte und/oder ein geschwächtes Immunsystem?

Ein unentdeckter Diabetes mellitus, nicht gut eingestellte oder häufig zu hoch liegende Blutzuckerwerte haben Folgen. Sie schädigen beispielsweise die Blutgefäße und Nerven, was zu teils gravierenden Störungen verschiedener Organsysteme und Körperfunktionen führt. Oft macht sich eine Diabetes-Erkrankung erst durch diese Begleitsymptome bemerkbar. Hinweise für einen beginnenden oder schon fortgeschrittenen Diabetes mellitus liefern zum Beispiel:

Nervenschäden (Polyneuropathie)
Hohe Blutzuckerspiegel schädigen mit der Zeit das periphere Nervensystem. Betroffen sind sowohl motorische als auch sensible und vegetative Nervenbahnen. Diabetiker haben deshalb oft ein gestörtes Schmerzempfinden. Sie nehmen beispielsweise Verletzungen der Haut oder einen Herzinfarkt nicht als Schmerz wahr. Die Funktion innerer Organe, etwa des Verdauungstrakts, ist ebenfalls oft gestört: Durchfall und andere Verdauungsprobleme resultieren daraus. Wenn die hohen Blutzuckerwerte das autonome Nervensystem schädigen, das den Verdauungstrakt versorgt, kommt es zu einer Nervenlähmung des Magens oder des Darms.

Schäden an den Blutgefäßen (Angiopathien)
Hohe Blutzuckerspiegel lösen meist zuerst an den kleinen und kleinsten Blutgefäßen Veränderungen der inneren Wandschicht aus (Mikroangiopathie). Mit der Zeit kommen die mittleren und großen Blutgefäße hinzu (Makroangiopathie). Aus den Gefäßschäden resultieren Durchblutungsstörungen oder sogar ein völliger Verschluss. Das hat Folgen für verschiedene Organe:

  • Herz: Eine Unterversorgung des Herzmuskels führt unter Umständen zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), koronaren Herzkrankheit oder einem Herzinfarkt. Eine koronare Herzerkrankung entsteht durch Kalk und/oder Plaqueablagerung in den Herzkranzgefäßen.
  • Gehirn: Durchblutungsstörungen im Gehirn lösen chronische, neurologische Ausfallerscheinungen aus – im schlimmsten Fall einen Schlaganfall. Schlaganfälle entstehen durch Blutgerinnsel oder Verschluss einer Arterie. Eine weitere Ursache wäre eine Hirnblutung durch Einriss (Ruptur) eines Gefäßes.
  • Augen: Gefäßschäden an der Netzhaut des Auges (diabetische Retinopathie) verursachen Symptome wie Lichtblitze, Sehunschärfe, eingeschränktes Farbensehen und schließlich Sehkraftverlust bis zur Erblindung.
  • Nieren: Schäden am Nierengewebe (diabetische Nephropathie) münden oft in einer gestörten Nierenfunktion (Niereninsuffizienz).
  • Haut: Gefäßschäden in der Haut machen anfälliger für die Besiedlung mit Keimen und sorgen für eine schlechte Durchblutung sowie Wundheilung, erkennbar unter anderem an bräunlichen Flecken an den Beinen. Schlecht heilende chronische Wunden und Geschwüre im Bereich der Unterschenkel/Füße in Verbindung mit einem diagnostizierten Diabetes bezeichnen Mediziner als diabetischer Fuß.

Diabetes und Depression
Ungefähr ein Viertel aller Menschen mit Diabetes leidet unter einer depressiven Verstimmung oder einer Depression. Der Auslöser ist meist die Zuckerkrankheit selbst sowie eventuelle Spätfolgen, die Betroffene psychisch belasten. Umgekehrt haben Menschen mit Depressionen ein erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Depressionen verändern über verschiedene Signalwege das hormonelle System und den Stoffwechsel des Betroffenen so, dass eine Zuckerkrankheit begünstigt ist.

Diabetes und Impotenz
Viele männliche Diabetiker klagen über Erektionsstörungen. Der Grund: Die hohen Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße an den Schwellkörpern des Penis. Das beeinträchtigt unter Umständen den für eine Erektion nötigen Blutfluss. Auch Schädigungen des für die Erektion wichtigen autonomen Nervensystems und der sensiblen Nervenbahnen spielen eine Rolle bei der Entstehung einer Impotenz bei Diabetes mellitus.

Behandlungsmaßnahmen für Diabetes-Typ-2

Die Behandlung von Typ-2-Diabetes kann unterschiedliche Maßnahmen, je nach Schweregrad der Erkrankung und individuellen Bedürfnissen, umfassen. Das Ziel der Diabetes-Behandlung ist, die Lebensqualität zu verbessern sowie Komplikationen und Folgeerkrankungen zu verhindern.

 

Die Behandlung folgt in der Regel einem 4-Stufenplan, bei der jede Stufe einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten umfasst. Erreichen Patienten in dieser Zeit den individuellen HbA1c-Zielwert (Langzeitblutzuckerwert) nicht, erfolgt der Wechsel auf die nächste Stufe der Diabetes-Typ-2-Behandlung.

Die Basis der Diabetes-Typ-2-Therapie bildet eine Lebensstilanpassung mit Ernährungsumstellung, mehr Bewegung, Abbau von Übergewicht und Rauchstopp. Zudem empfehlen Ärzte den Betroffenen, an einer Diabetes-Schulung teilzunehmen. Das bessere Verständnis für die eigene Erkrankung und die Lebensstilanpassung reichen bei manchen Diabetikern aus, um den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken.

Als allererste Therapiemaßnahme, bevor Medikamente zum Einsatz kommen, erfolgt immer eine Anpassung des Lebensstils. Dabei hilft die Teilnahme an einer Diabetes-Typ-2-Schulung. Dort erfahren Betroffene mehr über die Entstehung von Diabetes Typ 2, die möglichen Symptome und Folgeerkrankungen sowie die Behandlungsmöglichkeiten. Sie erhalten unter anderem hilfreiche Tipps hinsichtlich Ernährung, Gewichtsabnahme und körperlicher Aktivität.

Die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2 verbessert die Blutzuckerwerte, fördert gegebenenfalls die Gewichtsabnahme und beugt der Entstehung von Folgeerkrankungen vor. Die Ernährungsempfehlungen sind an das individuelle Therapieziel und Risikoprofil eines Diabetiker angepasst. Außerdem sind persönliche Vorlieben und Abneigungen zu berücksichtigen, sonst fällt die Ernährungsumstellung schwer.

Körperliche Bewegung gehört zu den wichtigsten Therapiebausteinen beim Diabetes Typ 2. Sie hilft, die Wirkung des Insulins zu verbessern und so den Blutzuckerspiegel zu senken. Außerdem beugt körperliche Aktivität gefährlichen Folgen von Diabetes Typ 2 wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, steigert die Fitness und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen.

Die Basis jeder Behandlung beim Typ-2-Diabetes stellt eine Lebensstiländerung dar. Manchmal reicht diese Maßnahme aus, um die Blutzuckerwerte von Typ-2-Diabetikern auf ein gesünderes Maß zu senken. Wenn nicht, verordnet der Arzt zusätzlich orale Antidiabetika.

Von den Diabetes-Medikamenten in Tablettenform gibt es verschiedene Substanzklassen. Sie unterscheiden sich im Wirkmechanismus, wie sie die erhöhten Blutzuckerwerte absenken. In der Regel beginnt die Therapie mit einem einzigen Wirkstoff (Monotherapie).

Falls ein Wirkstoff (Monotherapie) nicht ausreicht, verschreibt der Arzt dem Patienten entweder zwei orale Antidiabetika oder Insulin (Kombinationstherapie). Die Insulin-Therapie erfolgt entweder vorübergehend oder dauerhaft. Es gibt viele verschiedene Insuline. Sie unterscheiden sich vor allem darin, wie schnell und wie lange sie nach dem Essen wirken. Zudem kommt Insulin in unterschiedlicher Weise zum Einsatz.

So erhalten manche Menschen mit Diabetes Typ 2 sowohl ein orales Antidiabetikum als auch Insulin. Sie nehmen zum Beispiel eine Tablette ein und spritzen sich vor einer Mahlzeit noch sogenanntes Normalinsulin, und zwar in das Unterhautfettgewebe etwa am Bauch. Selten erfolgt die Behandlung jedoch ausschließlich mit Insulin.

Nach dem sogenannten Basis-Bolus-Prinzip spritzen sich Menschen mit Diabetes in der Regel ein- bis zweimal täglich ein langwirksames Insulin. Es deckt den Grundinsulinbedarf eines Tages ab. Zusätzlich geben sie vor einer Mahlzeit noch Normalinsulin oder ein kurzwirksames Insulin hinzu (Bolus). Zuvor ist der aktuelle Blutzuckerwert zu messen. Von seiner Höhe und dem Kohlenhydratgehalt der geplanten Mahlzeit hängt die Dosis des Bolusinsulins ab. Diese Therapieform des Diabetes Typ 2 erfordert eine besonders gute Schulung und Mitarbeit der Betroffenen (Adhärenz).

Leistungen

Durch ein umfangreiches und innovatives Leistungsangebot unterstützt SIGNAL IDUNA alle Krankenvollversicherte bei der Organisation Ihres Diabetes. Nutzen Sie auch unsere Servicepartner, um in ein gesünderes Leben zu starten. Für mehr Lebensqualität trotz Diabetes.

 

 

Ärztliche Behandlungen
Die ärztliche Behandlung von Diabetes umfasst meistens regelmäßige Arztbesuche, Blutzuckerkontrollen, Medikamentenverschreibungen und möglicherweise auch Schulungen zur Selbstverwaltung der Krankheit. Diese Kosten werden im tariflichen Rahmen erstattet.

Podologische Behandlungen
Die Rolle des Podologen bei einer diabetischen Fußbehandlung ist wichtig. Die podologische Komplexbehandlung wird von einem Arzt verordnet, in einer podologischen Praxis durchgeführt und tariflich von SIGNAL IDUNA erstattet.

Arzneimittel
Blutzuckersenkende Medikamente haben positive Effekte auf die Erkrankung mit Diabetes. Hier werden verschreibungspflichtig, orale Antidiabetika in Tablettenform oder Insuline eingesetzt, die tariflich erstattet werden.

Hilfmittel
Hilfsmittel wie Insulinpumpen, Blutzuckertestgeräte oder Blutzuckermessgeräte und das Hilfsmittelzubehör wie Sensoren, Lanzetten, Nadeln oder Tupfer können zum täglichen Bedarf bei Diabetes dazu gehören. An den Kosten für Hilfsmittel beteiligt sich SIGNAL IDUNA im tariflichen Rahmen.

Digitale Anwendungen
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) nach dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterstützen therapiebegleitend für mehr Lebensqualität und werden tariflich erstattet. Mehr detaillierte Informationen zu den einzelnen erstattungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen finden Sie hier.

Präventionskurse (vor Ort & online)
Präventionskurse, die nach der Zentralen Prüfstelle Präventionen (ZPP) zertifiziert sind, werden einmal pro Jahr zu 80 % in tariflicher Höhe erstattet. Bei einem Präventionskurs muss mindestens 80 % der Kurseinheiten absolviert werden, damit eine tarifliche Erstattung erfolgt. Die Präventionskurse unterstützen unter anderem auch in den Bereichen Ernährung und Bewegung.

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